Kryptographie, die auf diskreten Logarithmen basiert, hat nun ein massives Problem – Zur Gleichschaltung: googlet mal…
Wenn Ihr mal ein besonders unverschämtes Stück wirklich gut gemachter Propaganda lesen wollt…
… so kann ich dieses “Interview” mit Timothy Snyder empfehlen.
Es wird nicht nur mit völlig unkritischen “Fragen” geführt, z.B.:
Der Begriff des Faschismus, den die russische Propaganda verwendet, scheint völlig inhaltsleer zu sein.
Ja, das ist eine der “Fragen”, nicht etwa die Darstellung des Interviewten ;-) Der hält sich dann angesichts solcher Steilvorlagen auch nicht zurück:
Inzwischen ist „Swoboda“ nicht mehr künstlich prominent. Zwar haben Anhänger der Partei an den Majdan-Protesten teilgenommen, manche wurden auch getötet. Das Ergebnis des Majdan ist aber eine Rückkehr zu einer mehr oder weniger parlamentarischen Regierung, wo ein Präsident nicht eine falsche Opposition unterhalten kann. Daher ist „Swoboda“ als politische Kraft fast verschwunden. Dass die Partei im Parlament und in der Übergangsregierung noch überrepräsentiert ist, war eine Folge des alten Regimes.
Und das schreibt ein Historiker über eine Partei, die in der Putschregierung den stellvertretenden Ministerpräsidenten stellt – das sei “eine Folge des alten Regimes”. Dazu passt, dass es sich bei Snyder um einen nicht unumstrittenen Anhänger der Extremismustheorie handelt; aus dem Lexikon-Eintrag über ihn:
In einer ausführlichen Kritik wirft der am Institut für Zeitgeschichte arbeitende Historiker Jürgen Zarusky Snyder vor, mit dem Begriff „Bloodlands“ keine historische Landschaft und das Geschehen in ihr zu beschreiben, sondern ein Konstrukt zu entwickeln, das historisch zusammenhängende Phänomene teils zerschneide, teils künstlich aufeinander beziehe. Snyder überbetone zudem vermeintliche Ähnlichkeiten von NS-Herrschaft und Stalinismus. Auch andere Kritiker bemängeln, Snyder betreibe in dem Buch eine zu starke Gleichsetzung der beiden Diktaturen.
Eine kritische Würdigung Snyders Thesen jedoch lässt das “Interview” in der FAZ völlig vermissen. Unreflektiert übernimmt der Interviewer Snyders Position, ja gibt ihm sogar den Tenor vor, der von ihm erwartet wird. Und Snyder liefert.
publiziert Sat, 17 May 2014 16:11:23 +0200 #medienkritik #propaganda