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Keine Spur von Verhältnismäßigkeit: Die Forderung der Polizei-Gewerkschaften nach der VorratsdatenspeicherungGuitar Boogie

Marktradikale Propaganda in der Süddeutschen

Das volle Programm der Kampfbegriffe wird geliefert: “Schuldenkrise”, “Sparpolitik”, etc. pp., alles da in nur einem Artikel. Der Propagandist entblödet sich sogar nicht, zu offensichtlichen Lügen zu greifen; so schreibt er z.B. über Italien und Spanien:

Beide Volkswirtschaften kämpfen mit hohen Schulden und Arbeitskosten, leiden unter hoher Arbeitslosigkeit und geringem Wachstum, während sie gleichzeitig sehr bürokratisch und mit einem großen Beamtenapparat arbeiten.

Das ist blank gelogen: während Italien für seine ausufernde Bürokratie berüchtigt ist, ist Spanien dafür bekannt, bereits lange vor der Krise einen eher zu “schlanken” Staat gehabt zu haben – es gibt ja nicht einmal eine Sozialhilfe. Spanien hat einen Grossteil seiner Schulden auch nur wegen des “Bankenrettens” nach der geplatzten Immobilienblase, während Italien von Berlusconi regelrecht heruntergewirtschaftet wurde. Das muss der Autor wissen, und entsprechend flunkert er seine Leser an. Hat die Süddeutsche denn keine Redaktion, die so etwas erkennt, bevor sie den Text bringt?

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