“Es ist nicht Russland, was die Ukraine destabilisiert”
The west has been needlessly whipping up tension – if we don't co-operate soon, chaos may take hold
«Der Westen hat die Spannungen unnötigerweise verschärft – falls wir nicht bald kooperieren, könnte das Chaos ausbrechen»
Der russische Aussenminister Sergei Lavrov meldet sich im Guardian zu Wort.
Wenn ich den Text lese, so muss ich sagen, seine Argumente sind gut. Er wirft dem Westen vor, die NATO ständig nach Osten ausgedehnt zu haben – was zutrifft. Auch nennt er die Vorgänge in der Ukraine als verfassungswidrig – was ebenfalls zutrifft. Er weist darauf hin, dass schon 2004 Yushchenko durch einen verfassungswidrigen 3. Wahlgang Präsident wurde, was vom Westen aus unterstützt wurde.
Lavrov hat aber nicht nur Vorwürfe zu bieten, sondern auch Angebote. So bietet er dem Westen Kooperation in der Stabilisierung der Ukraine an. Dazu erklärt er die Unterstützung Russlands für den Plan Deutschlands, Frankreichs und Polens, in Verhandlungen zwischen der EU und Russland unter Beteiligung der Ukraine und anderer Ost-Partnerstaaten einzutreten. Besonders im letzten Absatz mag man ihm zustimmen:
The world of today is not a junior school where teachers assign punishments at will. Belligerent statements such as those heard at the Nato foreign ministers meeting in Brussels on 1 April do not match demands for a de-escalation. De-escalation should begin with rhetoric. It is time to stop the groundless whipping-up of tension, and to return to serious common work.
«Die heutige Welt ist keine Grundschule, in der die Lehrer nach Gusto Strafen verteilen. Aggressive Äusserungen wie jene, die beim NATO-Aussenminisertreffen in Brüssel am 1. April zu hören waren, tragen nicht zu einer notwendigen Deeskalation bei. Die Deeskalation sollte rhetorisch beginnen. Es wird Zeit, die grundlose Steigerung der Spannungen zu beenden, und zu einer ernsten Zusammenarbeit zurück zu kehren.»