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Der wahre Skandal – Soziale Ungleichheit untergräbt die DemokratieARD, ZDF, RTL, SAT1, Frankfurter Allgemeine, Spiegel, Focus, Süddeutsche, etc.: “Andreas Kramer? Nie gehört.”

10 Millionen Euro Fördergelder vom Staat für Amazon

Das berichten die T-Online-Nachrichten. Die NachDenkSeiten kommentieren:

Als vor ein paar Jahren Nokia sein Mobiltelefon-Werk von Bochum (zunächst) nach Rumänien verlegte, stellte Volker Pispers sich und uns die Frage, wie sie überhaupt auf die Idee gekommen waren, eine Fabrik in Bochum zu bauen – bestimmt, weil Bochum die schönste Stadt auf der Welt ist…

Allerdings gibt s einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Fall Nokia und dem Fall Amazon: Nokia kann sein Werk für Mobiltelefone errichten wo es der Geschäftsleitung passt. Pispers Kritik trifft entsprechend den Kern der Sache: wenn man sich den Produktionsstandort kaufen muss, so ist er offensichtlich wieder weg, sobald man nicht mehr dafür bezahlt.

Amazon dagegen hat diese Wahl nicht (genausowenig wie beispielsweise Reinigungsunternehmen): als Einzelhändler muss Amazon vor Ort wirken. Sie können zwar die Büros und Computer betreiben, wo auch immer sie wollen. Aber die Ware muss letztlich physisch vor Ort kommen. Man spricht von der sogenannten Kapillarlogistik. Diese muss zwingend immer vor Ort sein, alles andere ist wirtschaftlich nicht machbar. Sie muss mit ihren Lagern sogar entsprechend den Verkehrsmöglichkeiten verteilt sein, damit das wirtschaftlich zu betreiben ist.

Es ist entsprechend noch viel grösserer Blödsinn, ein Unternehmen wie Amazon zu subventionieren. Denn das Geschäft von Amazon boomt nicht nur, sondern Amazon muss sich Standorte hier in Deutschland suchen, ob die Geschäftsleitung das möchte oder nicht – denn Deutschland ist der stärkste Markt in Europa. Dass Amazon den aufgibt, ist höchst unwahrscheinlich.

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