>b's weblog

“Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat.” (Rosa Luxemburg)

Dilettantin mit Haltungsschäden«Harvard zertrampelt die Wahrheit»

«Bildung first!»

Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ (1941) beschreibt nicht nur die menschliche & sittliche Verwahrlosung im Dreißigjährigen Krieg, sondern auch die enge Verzahnung von Krieg und Geschäft.

Es verrät einiges über Frau Strack-Rheinmetall, dass sie ausgerechnet dieses Stück zum Referenzpunkt ihres Wahlkampfslogans macht: „Oma Courage“.

Wenn sie allerdings meint, durch die geistlose Aneignung dieser Figur ihren eigenen politischen Standpunkt stützen zu können, dann gehört sie noch gar nicht an die Front, sondern erst einmal zurück in die 9. Klasse (letzte Reihe, Realschule).

Denn Brecht schrieb beileibe kein Kriegsverherrlichungsstück, sondern dessen entschiedenes Gegenteil: Über den dummen, vergeblichen, in tragischer Weise selbstschädigenden Versuch einer kleinen Marketenderin, mit dem Krieg große Geschäfte zu machen.

„Courage lernt nichts“, schreibt Brecht. Sie glaubt zu Beginn, dass der Krieg ihr Profit bringen werde, und sie glaubt es auch am Ende noch, als sie ihre drei Kinder längst an ihn verloren hat.

Wir möchten allen, die für den deformierten „Liberalismus“ dieser „Oma“ anfällig sind, eine Binsenweisheit der echten Courage in die Kriegsfibel legen:

Der Krieg ist eine Fortführung der Geschäfte mit andern Mitteln. Und die großen Geschäfte werden nicht von den kleinen Leuten gemacht.

(Quelle: Martin Sonneborn)