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70 Jahre UNO-MenschenrechtschartaDas US-Justizministerium gibt 42'595 Dollar für einen Staubsauger mit Überwachungskamera zum Einsatz bei der DEA aus

Unsere Toten

800 Menschen.* So viele sind seit Schließung der italienischen Häfen für zivile Seenotrettungsschiffe im Juni im zentralen Mittelmeer ertrunken. In diesem Monat erlebten wir zugleich den tödlichsten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen, im September überlebte eine von fünf Personen den Fluchtversuch nicht. Eine von fünf!

Doch im Mittelmeer ertrinken keine Nummern und Zahlen, sondern Menschen. Wir wissen kaum etwas über sie. Die europäische Abschottungspolitik hat ihnen nicht nur das Leben, sondern auch ihre Identität genommen.

Auch wir kennen diese Menschen nicht. Aber eines wissen wir mit Sicherheit: Sie haben Freunde und Familie, Ängste und Träume, Vorlieben und Leidenschaften. Sie sind Menschen wie du und ich. Sie haben ein von Europa geschaffenes, anonymes Massengrab im Mittelmeer nicht verdient.

Um ihnen zu gedenken, veröffentlichen wir in sozialen Medien am Tag der Menschenrechte für jeden einzelnen, seit Juni im zentralen Mittelmeer Ertrunkenen, eine Todesanzeige. Über 24 Stunden verteilt werden wir am Tag der Menschenrechte alle 2 Minuten eine Anzeigen in den sozialen Medien schalten. Da in Europa kaum etwas über die verlorenen Menschen bekannt ist, müssen wir auf fiktive Beschreibungen zurückgreifen. Wir hoffen, ihnen und ihren Angehörigen damit nicht zu nahe zu treten und einen kleinen Teil zu einem würdigen Gedenken beizutragen.

Sie sind Europas Tote. Sie sind Menschen wie du und ich. Sie sind auch #unseretoten.

Wir dürfen nicht wegschauen – gemeinsam können wir dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen.

* Die Dunkelziffer liegt bedeutend höher Quelle: IOM / UNHCR

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