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Posse mutiert zum Justizskandal zur Rettung spanischer BankenA Computer Scientist Explains the Problem with Online Voting

Schweizer evoting: Wo die Bundeskanzlei falsch liegt

Auf ihrer Homepage hat die Bundeskanzlei Fragen und Antworten zum evoting-Hack veröffentlicht (Sicherungskopie). Leider entspricht fast alles davon nicht den Tatsachen.

Die “Expertengruppe”, die die Bundeskanzlei wohl berät, scheint ihr (und den Schweizer Stimmbürgern) einen Bärendienst zu erweisen. Eine solche Sammlung von Falschaussagen sollte eine oberste Behörde zu einem solch wichtigen Thema nicht veröffentlichen. Denn leider ist so ziemlich alles falsch, was die Bundeskanzlei verlautbaren lässt. Schauen wir uns also Punkt für Punkt an:

Ein Wort noch sei mir zur “Expertengruppe” erlaubt, die den Bundesrat berät. Die Bundeskanzlei schreibt unten im Text:

Nach Ansicht der Expertengruppe kann die elektronische Stimmabgabe als sicherer und vertrauenswürdiger Stimmkanal ausgebaut werden.

Eine “Expertengruppe”, die so wenig Expertise mitbringt, dass sie bereits einen einfachen und seit Jahrzehnten bekannten Angriff wie DNS-Spoofing nicht richtig einordnen kann, ist keine. Meine Hoffnung ist entsprechend klein, dass solche “Experten” dann ernstzunehmenden Angriffsformen wie Hardware- oder System-Angriffen in Form von Targeted Attacks durch State Actors standhalten werden – zumal diese, wie angekündigt, ja auch durch die Profis der Amerikaner und wohl auch der Russen und der Chinesen zu erwarten sind.

Die Schweiz täte gut daran, evoting sofort abzuschalten und sich das ganze noch einmal zu überlegen.

Zum Thema siehe auch: Weshalb E-Voting keine gute Idee ist, und vermutlich auch nie eine sein wird sowie “Digitale Demokratie” (aka evoting) ist nicht innovativ, sondern sie ist vor allem keine Demokratie.