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“Der Kolonialismus ist kein Spiel”Mikrochip und Überwachung – Herzlich Willkommen im coolen Neototalitarismus der Gegenwart

Der Propaganda-Artikel des Tages: heute im Greenpeace-Magazin Ausgabe 5.17

Die marktradikale Unterwanderung der NGOs geht weiter. Heute hat es mal zur Abwechslung Greenpeace bzw. dessen Magazin erwischt. Und hier werden gleich alle Register der Agitprop in voller Bandbreite gezogen:

Tausendmal wurde die Idee eines geeinten, friedlichen Europas schon totgesagt – und tausendundeinmal zu neuem Leben erweckt. Wir haben uns in Zeiten des Umbruchs auf eine Reise zur Jugend Europas gemacht. Begleiten Sie uns in die Zukunft! […]

Als ich zu meiner Reise aufbreche, gewinnt Macron knapp den ersten Wahlgang. Während meiner Reise wird er Präsident. Ein paar Tage nach meiner Rückkehr erringt En Marche bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit. Die Geschichte hat sich überholt. Und ist das nicht vielleicht die schönste Erkenntnis, wie schnell sich ein Land, das manche schon verloren glaubten, innerhalb weniger Monate mit überwältigender Mehrheit von einem jungen Mann überzeugen lässt, der für etwas Neues steht? Für Europa, für moderne Wirtschaft, für Zusammenarbeit und Versöhnung zwischen den Ländern? Der so viele Jugendliche mitnimmt? Und so viele von ihnen in die Parlamente trägt?

(Zitiert nach der Print-Ausgabe)

Auch wenn wir von Kleinigkeiten absehen, wie dass die “überwältigende Mehrheit” hinter Macron aus 19% der Franzosen besteht, verdient dieser wirklich hervorragend gemachte Excerpt einer PR-Kampagne von Profis einer Antwort. Deshalb soll hier nicht nur solch exzellente und qualitätsmässig überragende Propaganda gelobt werden, sondern ich habe mich auch zu einem kleinen Schreiben an die Redaktion des Greenpeace-Magazins hinreissen lassen.

Kleiner Abzug in der B-Note nämlich: das ist das exakte Gegenteil von Umweltschutz, weil man mit den Kriegen des militärisch-industriellen Komplexes und dem Neokolonialismus nun wirklich keine Umwelt zu schützen vermag – sondern es passiert das glatte Gegenteil. Das Greenpeace-Magazin ist als Teil der Qualitätsmedien entsprechend ungeeignet.