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Kundgebung am Montag in Berlin gegen die Grundgesetzänderung und AutobahnprivatisierungWas war. Was wird. Vom Weinen und Wimmern, von Werten und vom Wühlen.

Der Propaganda-Artikel des Tages: “Europa und Macron – Koste es, was es wolle!”

Am Sonntag wird Emmanuel Macron als französischer Präsident vereidigt. Er braucht unsere uneingeschränkte Solidarität, denn sein Scheitern wäre das Ende der Europäischen Union.

Na, erinnert Ihr Euch noch, als Ihr das letzte Mal “Uneingeschränkte Solidarität” zeigen solltet? Jetzt ist es wieder so weit – das meint auch exemplarisch Propagandist Stefan Kuzmany von der Bild am Samstag für all seine Kollegen, die das die nächste Zeit aus allen Kanälen rausposaunen werden. Denn jetzt kommt er, der grosse europäische Ausverkauf – alles für die Bank.

Willkommen beim fröhlichen Bankenretten, Runde 2! Ihr glaubt, bisher sei schon Geld in ordentlichen Mengen geflossen, nur weil die EU bisher gerade mal läppische 1'500 Milliarden EUR für's Bankenretten zur Verfügung gestellt hat – Eure 1'500 Milliarden EUR, wohlgemerkt? Nein, weit gefehlt. Nun geht es in die nächste grosse Runde des Herauskaufens des Zocker-Totalversagens!

Frankreich ist erstmal gerettet. Ein junger Bankster bietet hier die Sicherheit, dass der Sozialstaat geschliffen wird, um alle Banken zu retten, die bei drei noch nicht auf den Bäumen sind. Spanien stagniert auf tiefem Niveau, hält sich bisher auch dadurch prima, dass die Wahlen dort von einem Privatunternehmen mit interessanter Eigentümerstruktur durchgeführt werden. Das garantiert solide Wahlergebnisse für die regierenden Faschisten auch mitten in der Endlosserie der Korruptionsskandale.

Dumm nur, dass derweil in Italien alles zusammenbricht. Die Rettung der italienischen Grossbanken wird so prickelnd wie das Dolce far niente, das die EU-Kommission unter stramm deutscher Führung bisher beim Wiedereinführen der Regulierungen für Zocker walten lässt. Das kostet den europäischen Steuerzahler sein letztes Hemd.

Diesmal geht es also ums Ganze. Und so braucht man sich auch nicht wundern, warum ein junger Bankster ohne politische Partei trotzdem Präsident werden kann – er konnte sich während des Wahlkampfes nicht nur auf eine grosszügige Finanzierung der besten PR-Agenturen verlassen, sondern auch auf die Organisation seiner “Bewegung” aus dem nichts heraus – sowie auf eine Propaganda-Kampagne der Qualitätsmedien in absoluter Gleichschaltung, die praktisch 100% Coverage in Frankreich plus weite Coverage auch in allen europäischen Medien aufbot, dass die Schwarte nur so krachte.

Denn es war klar: scheitert Macron, scheitert der Euro, scheitert das ganze Finanzsystem. Und das darf auf gar keinen Fall passieren, schliesslich braucht niemand Bürger, aber jeder systemrelevante Banken!

Frankreich hat ja noch einen Vorteil: die Verfassung ist bereits ausser Kraft gesetzt. Wie gut, dass dann Macron den Faschismus gar nicht mehr einführen muss – er ist ja schon da! In Italien wird's dagegen zünftig werden. Der Deutsche zahlt dafür gern, schliesslich spart die Schwarze Null, dass es spariger gar nicht werden kann!

Demokratie-Endspiel.