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Goldrausch in Mali: Bundestag beschließt Einsatzausweitung – Europarat hilft der Diktatur der grössten Sklavenhaltergesellschaft Mauretanien beim Unterdrücken ihres Volkes

Was könnte an einem afrikanischen Land wie Mali nur so interessant sein? Die Terroristen, glaubt Ihr? Wirklich?

Jährlich werden bis zu 50 Tonnen Gold gewonnen (10 % davon von zahlreichen nicht-industriellen Goldschürfern) die Reserven werden auf 800 Tonnen geschätzt. Neben Gold lagern weitere Rohstoffe im Boden, dazu gehören geschätzte 20 Millionen Tonnen Phosphate, 40 Millionen Tonnen Kalk, 53 Millionen Tonnen Steinsalz, 1,2 Milliarden Tonnen Bauxit, 2 Milliarden Tonnen Eisenerz, 10 Millionen Tonnen Mangan, 10 Milliarden Tonnen Ölschiefer, 60 Millionen Tonnen Marmor, 5000 Tonnen Uran und 1,7 Millionen Tonnen Blei und Zink.

Da müssen wir also sofort hin! Äh, Terroristen jagen!

Der Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali wird ausgeweitet. Das hat der Bundestag beschlossen. 300 zusätzliche deutsche Soldaten sollen entsandt werden. Auch in den von islamistischen Rebellen terrorisierten Norden.

Interessant ist aber auch der Westen Malis. Denn der grenzt nun einmal nicht ans Meer. Das ist irgendwie doof, weil dann kann man die Rohstoffe ja gar nicht abtransportieren, äh, ich meine, dann kann man gar keinen Nachschub organisieren gegen den Terror!

Karte von Mali und Mauretanien

Aber nun ist Mauretanien ja selbst ein Risiko so als Diktatur mit Willkürherrschaft. Glücklicherweise hat da der Europarat eine gute Idee. Es gibt ja die Cybercrime Convention. Dort haben die Europäischen Länder einschliesslich der Schweiz beschlossen, dass das Internet zensiert werden muss, und man beim Totalüberwachen der Bevölkerung, äh, ich meine natürlich, beim Ausrüsten der Polizei mit modernsten Mitteln zusammenarbeiten will. Und wer könnte für eine Zusammenarbeit geeigneter sein als eine Diktatur, die die grösste Sklavenhaltergesellschaft auf dem Planeten ist?

On 9 March, the Government of Mauritania and the Council of Europe jointly organised a workshop to review the draft law on cybercrime of Mauritania in view of the requirements of the Budapest Convention.

The workshop was held under the Cybercrime@Octopus project. The Minister responsible for Information Technologies, Mr. Moctar Malal Dia, opened the meeting.

Wem genau hilft hier der Europarat also, das Volk dort zu unterdrücken, das Netz zu zensieren und mittels Totalüberwachung Dissidenten zu jagen? Die Antwort gibt's im Lexikon:

Die mauretanische Organisation SOS Esclaves vermutet bis zu 600.000 Sklaven in Mauretanien, was 20 % der Gesamtbevölkerung entspräche. […] Bis heute wurde nie ein Sklavenhalter verurteilt. Polizei und Gerichte unterstützten in manchen Fällen gar die Sklavenhalter. […] Ein Grund für das lange zurückhaltende Engagement der Regierung ist wohl, dass die Sklaverei in Mauretanien eine bedeutende Institution darstellt und dazu beiträgt, die Macht der Elite der weißen Mauren zu sichern. Eine Emanzipation der Sklaven und ihr Zusammenschluss mit den im Süden Mauretaniens lebenden Soudans oder Afromauretaniern würde die Macht dieser Elite erschüttern. Insbesondere würde sich die Frage nach der Übergabe von Land aus dem Besitz weißer Mauren an die (ehemaligen) Sklaven stellen, um diesen eine Existenzgrundlage zu ermöglichen und sie zu entschädigen.

Er läuft gut, der “War on Terror”!

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