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Die Bundesregierung ist wohl nicht alleine mit ihren Schwierigkeiten mit der PressefreiheitWerde Flucht­helfer.in

Was kann man aus Hiroshima und Nagasaki lernen? Im Krieg gibt es auf allen Seiten keine Unschuldigen

Die Schuld ist jedoch unterschiedlich verteilt.

Bei den Nazis ist der Fall glasklar, wer hier der Aggressor war. Hitler und seine Leute waren Massenmörder. Es ging ihnen neben ihrer völlig durchgeknallten Blut-und-Boden-Ideologie vor allem auch um Revanche.

Das japanische Reich unterlag ebenfalls einer völlig irren, rassistischen Gewaltideologie. Die USA und Grossbritannien haben es mit Sanktionen versucht im Griff zu halten – das ist deutlich misslungen. Man kann sagen, das Embargo hat Japan zum Angriff animiert.

Wie Deutschland, Italien und Japan auch haben die Alliierten jedoch einen Krieg geführt. Man kann nicht sagen, ihnen wäre dieser Krieg etwa nicht aufgezwungen worden. Jedoch haben sie ihn nicht weniger unbarmherzig geführt als die Achsenmächte.

Allein, es sind keine Vernichtungslager der USA bekannt, solche Lager gab es jedoch zuhauf bei den Deutschen. Nicht einmal der Alliierte Josef Stalin hat es bis zur Perversion kommen lassen, Lager zu errichten, um Menschen industriell zu vernichten. Er kommt mit seinen Gulags jedoch von allen anderen Kriegern diesem Verbrechen am nächsten.

Kriegsverbrechen gab es auf allen Seiten. Denn solche gehören und gehörten immer zu jedem Krieg, auf jeder Seite. Beim Krieg geht es eben darum, dem Gegner Resourcen zu entziehen, während man die eigenen Resourcen schützt und auszuweiten sucht. In dieser rationalen Sicht des Krieges sind auch Menschen nichts anderes als solche Resourcen – “Weichziele” im Jargon der Militärs.

Insofern sind McNamara und LeMay sicher nicht Hitler oder Himmler. Sie sind etwas anderes, vielleicht nicht weniger erschreckendes: kühl und rational haben sie Millionen Menschen vernichtet – nicht weil sie einem rassistischen Blutwahn erlegen gewesen wären. Sondern weil sie diese Vernichtung objektiv ihrem Ziel näher gebracht hat, den Krieg zu gewinnen. So ist auch McNamaras Geständnis zu verstehen: er hatte nichts gegen die Menschen, die er vernichtet hat. Er machte seine Arbeit.

Und so führen einen solche Gedanken doch wieder zu Hannah Arendt zurück.

publiziert Fri, 07 Aug 2015 22:20:34 +0200 #geschichte #krieg

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