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Hannes HofbauerFormel 1

Trump hat nicht gewonnen, sondern Clinton hat verloren

Die eiskalte und korrupte Kriegstreiberin, finanziert von der Waffenindustrie und von Saudi Arabien, will auch in den USA keiner. Wenn so viele Leute Trump wählen (das Ergebnis ist ja nicht knapp, im Gegenteil), dann hat das einen Hauptgrund: die Leute haben die Wallstreet-Korruption genauso satt wie das Lügenpack in Politik und Medien.

In den USA leben 20% der Bevölkerung bereits von Lebensmittelmarken. Die einstige Industriehochburg Detroit liegt in Schutt und Asche. Sie unterscheidet sich in der Bausubstanz kaum von den anderen Ergebnissen des militärisch-industriellen Komplexes wie den zerstörten Städten in Libyen, Syrien oder Irak. Obamas “Jobwunder” besteht aus Hilfsarbeiten, von denen keiner leben kann – geschweige denn eine Familie ernähren. Die US-Infrastruktur liegt am Boden, der einstige grösste Kreditgeber der Welt ist längst zum grössten Kreditnehmer geworden. Die Wallstreet-Herrschaft ist für die US-Bevölkerung eine Katastrophe.

Nun ist also ein anti-intellektueller Chauvinist und Macho Präsident geworden. Mich erinnert Trump dabei weniger an den Mussolini, den manche Medien aus ihm machen wollten. Wenn man ihn mit einer Person aus der italienischen Politik vergleichen möchte, dann noch am ehesten mit Silvio Berlusconi. Wie dem ehemaligen Staubsaugerverkäufer und Barsänger so ist es auch Donald Trump gelungen davon abzulenken, dass er mit den Nöten der kleinen Leute gar nichts zu tun hat. Anders als Berlusconi ist er jedoch nicht vom Establishment eingesetzt, sondern Trump wird sich ganz aufs eigene Geld und Vermögen verlassen müssen.

Dabei ist es nicht unmöglich, dass der oft schlicht denkende Trump von den Yankees in seiner eigenen Partei und in den Wallstreet-Netzwerken schnell geleimt wird. Dass Trump die notwendige politische Erfahrung mitbringt, in diesem Haifischbecken länger zu überleben, darf bezweifelt werden – es bleibt also spannend, wie ein republikanischer Congress sich zum bei vielen republikanischen Abgeordneten unbeliebten Präsidenten Trump stellt. Denn an der Wallstreet verdient man sich am Ausverkauf des US-Staates eine goldene Nase.

Die Finanzhaie und Rüstungslobbyisten werden sich also nicht so schnell die Butter vom Brot holen lassen.

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