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Weshalb E-Voting keine gute Idee ist, und vermutlich auch nie eine sein wirdSyrien: Das Herrschaftsmodell der mit der NATO verbündeten Al-Qaida-“Opposition”

“Amok in der Männerdämmerung”

Eines der wunderbarsten Phänomene der Mediengesellschaft ist nach wie vor, dass sie nicht nüchtern und klar die offensichtlichste Tatsache im Zusammenhang mit Gewalt benennen kann: Gewalt ist überwiegend männlich. […] Nehmen wir nur das echte deutsche Heldentum während der Olympiade in Rio. Der Turner Andreas Toba verletzte sich bei seiner Turnerei schwer, machte aber unter größten Schmerzen weiter, und die Presse fand es so wunderbar wie seinerzeit Schweinis Feldzug als “Blutkrieger”.

Den Artikel gibt's hier. Dieser Artikel ist nicht nur inhaltlich schlecht, Härte gegen sich selbst haben alle Spitzensportler gleichermassen, weibliche wie männliche. Und seit vermehrt Frauen in politischen Spitzenämtern zu finden sind, gibt es leider keinesfalls weniger Kriege. Worum geht es also?

Es gibt tatsächlich die Männlichkeitsidee der Härte, der Kraft, der Stärke und der Kameradschaft. Diese setzt sich zusammen aus dem Rollenbild des Jägers und Kriegers, sowie dem des Versorgers und Beschützers.

Wenn man Rollenbilder jedoch positiv verändern will, so hilft es wenig, sie bloss zu diskriminieren. Das gilt ganz genauso für die selbstbewusste Frau wie für den kämpferischen Mann – macht man sie nur nieder, wie der Autor im Text, so verbaut man die Chance, die Rolle neu zu interpretieren und im humanistischen Sinn positiv aufzuladen. Ich unterstelle dem Autor mal, dass er letzteres vorhat. Aber falls ich richtig liege, so versagt er total, denn er wirkt allein kontraproduktiv.

Auch aus Gerechtigkeitsgründen ist es unabdingbar, dass jedes kulturelle Geschlecht dieselbe Existenzberechtigung hat – und dazu gehört, dass man als “typischer Mann” genauso das Anrecht auf Anerkennung hat, wie alle anderen, die andere soziale Gerschlechtlichkeit leben (um mal den Terminus “Gender” zu vermeiden, weil derselbe durch den Missbrauch vieler bereits fast vollständig in der öffentlichen Diskussion verbrannt wurde).

Zur Erläuterung für den kulturwissenschaftlich bisher wenig interessierten Mitleser: man unterscheidet in den Kulturwissenschaften mit gutem Grund das kulturelle vom biologischem Geschlecht, nämlich um beschreiben zu können, wie Menschen ihre eigene Rolle (und damit ihre Person) kulturell ausdrücken. Und da gibt's tatsächlich viele verschiedene kulturelle Geschlechtsrollen – hier mal ein Verweis ins Englische, bei dem dieselben mehr Eingang in die Umgangssprache gefunden haben als im Deutschen; z.B.:

Natürlich ist genauso dumm wie das Konzept des kulturellen Geschlechts unreflektiert abzulehnen, wenn man etwa behauptet, das biologische existiere etwa gar nicht oder spiele für eine Person etwa keine Rolle. Das widerspricht nämlich dem (durchaus wissenschaftlichen) Konzept, dass Kultur immer Natur überlagert. Selbstverständlich ist das biologische Geschlecht IMMER grundlegend für jede Person, und wird vom kulturellen dann überlagert, was die Person dann MASSGEBLICH beeinflusst.

Ich habs mal ein Bisschen ausführlicher beschrieben, und jetzt können sich “Gender-Theoretiker” und ihre nicht weniger spackigen Gegenstücke weiter die Köpfe einschlagen – Bühne frei ;-)

publiziert Sun, 21 Aug 2016 19:52:16 +0200 #gewalt #kulturwissenschaften

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