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Admiral Rogers von der NSA spricht vor dem Handelsministerium offen über die Kooperation mit US-UnternehmenGregor Gysi über Griechenland und Deutschland im Handelsblatt

Es gibt Minderheiten, die sind wirklich arme Schweine

Dazu gehören die Jesiden wie auch die Krimtataren. Sie gehen allen grösseren Mächten sowas von vollständig am Arsch vorbei, dass ihr Schicksal jahrelang, manchmal jahrzehntelang in der öffentlichen Diskussion nicht auftaucht. Im Falle der Jesiden gilt vermutlich, dass sie noch nie Beachtung fanden mit ihrem wirklich schwierigen Schicksal.

Und dann ändert momentanes politisches Interesse alles. Auf einmal wird über die Jesiden berichtet, als seien es schon immer die engsten Verbündeten (und nicht bereits drei Irakkriege ins Land gegangen mit wer weiss wievielen Opfern auch unter den Jesiden, ohne dass auch nur ein Hahn nach ihnen gekräht hätte). Jetzt haben die Krimtataren ihre Warhol-Viertelstunde:

Insgesamt 300.000 Krimtataren leben auf der Krim, und viele von ihnen sind gegen die russische Annexion der ukrainischen Provinz. Jetzt verweigern die russischen Behörden dem einzigen unabhängigen Sender der Minderheit die Lizenz. […] Vier Anträge seien wegen technischer Formalitäten zurückgewiesen worden, über einen fünften sei noch nicht entschieden, sagte Isljamow.

Die Heuchler der Tagesschau tun so, als wollten sie die Pressefreiheit verteidigen. Jetzt ratet Mal, wie's um die Pressefreiheit in der US-geführten Ukraine bestellt ist. Darüber verliert die Tagesschau natürlich kein Wort. Dafür hat sie plötzlich ihr Interesse an den Krimtataren entdeckt – der Tagesschau-Redakteur musste vermutlich erst noch nachschauen, wie man “Tataren” schreibt.

Update: Die Tagesschau reagiert, und bringt Medienkritik an der Ukraine – sogar von Frau Atai höchstpersönlich.

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